Freitag, 20. Februar 2009

Feldforschung Nr. 6



Feldforschung Nr. 6
Di. 3. März 2009, 18 Uhr
Treffpunkt: HB Zürich, Gruppentreffpunkt
Achtung: Warme Kleidung wird empfohlen!

Feldforschung Nummer 6 betrat das Spannungsfeld zwischen den Polen Wildnis und Zivilisation. Gemeinsam mit Stefan Hose von Grün Stadt Zürich machte sich das Team auf die Suche nach Wildreservaten auf urbanem Stadtgebiet. Nach Brutplätzen des Eisvogels, Standorten des äusserst seltenen Knolligen Rispengras’ Lebensräumen der Sandschrecken und einem Nistplatz für Turm- und Wanderfalken, endete der Rundgang mit einer abschliessenden Diskussion auf der Josefswiese.
Die Ausgangsfrage dieser Feldforschung: Warum schützt der Mensch (der nichts ohne eigennützigen Zweck zu tun scheint) die Wildnis, resp. das wilde Tier, welches ihn noch vor 100 Jahren in einem solchen Masse bedroht hat, dass er es ausgerottet hat (Bsp. Bär).
Ergebnisse:
- Biodiversität (Vielfalt der Arten, der Gene innerhalb einer Art, der Lebensräume) ist ein entscheidender Faktor für das Überleben des Menschen. Das Aussterben, bzw. die Schwächung der Gene einer Art, schwächt eine Vielzahl anderer Arten, was direkte Folgen für die menschliche Spezies hat.
- Die Natur als wirtschaftlicher Faktor. Zürich rangiert im Ranking der lebenswertesten Städte auf einem der vordersten Plätze, was dem Mix aus Urbanität gepaart mit natürlichen Erholungsräumen zu verdanken ist.
- Je aufgeklärter und zivilisierter die Gesellschaft, desto stärker das Bedürfnis nach Unerklärlichem, nach dem Unkalkulierbaren, dem Wilden.
Auferlegt der Mensch sich damit eine Verantwortung/ eine Aufgabe, mithilfe welcher er sich besser fühlen kann?
Befriedigt er mit dem Wissen, dass Bär und Wolf wieder in der Schweiz sesshaft werden ein Bedürfnis nach einem romantischen Freiheitsbild (ein Bild, was der Schäfer in einer Bergregion freilich kaum teilt).
Braucht der Mensch (auch hier wohl eher der Städter) wieder Angst/bzw. das Wissen um Unberechenbarkeit und Gefahr um glücklich und erfüllt leben zu können?