Sonntag, 19. Oktober 2008

Feldforschung Nr 2:


Treffpunkt: Dienstag, 4. November, 18.00 Hauptbahnhof Zürich Treffpunkt





ACHTUNG: BITTE BRINGEN SIE IHREN MP3 PLAYER, IHR VERBINDUNGSKABEL UND IHRE KOPFHÖRER MIT.

Feldforschung Nr. 2
Nanotechnologie

Nanotechnologie: Segen oder Fluch? Wissenschaftliche Weltrevolution oder entfesselter apokalytischer Reiter?
Von der Möglichkeit, optimierte Baumaterialien herzustellen, bis hin zu der Angst vor kleinsten, sich selbst vermehrenden Robotern; der Sammelbegriff Nanotechnologie polarisiert.
Dienstag 4. November, HB Zürich.
Die Forschungsteilnehmer bekommen ein Audiofile auf ihren Mp3 Player geladen, ziehen die Kopfhörer über und los geht die Reise zu den kleinsten Teilen, ins Reich der Nanotechnologie.
“Da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug wie nie zuvor!“ An der Tramhaltestelle Bahnhofquai beginnts mit der verzweifelten Suche des Dr. Faust nach dem innersten Kern des Lebens, nach den Elementen, die die Welt zusammenhalten. Auf der Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur ETH Hönggerberg lauschen die Teilnehmenden dem Halbwissen der Zürcher Bevölkerung zum Thema Nanotechnologie, Einschätzungen von Wissenschaftlern und Prophezeiungen von Weltverschwörungstheorethikern.
Auf dem Hönggerberg wird die Gruppe von Tandis Movassagh, Biologin im Bereich Strukturelle Biologie in Empfang genommen. Nach einer Einführung in die Grössenverhältnisse der Nanoskala, beobachten wir Teile von Spermaproteinen auf dem Nanomikroskop. Die anschliessende Diskussion mit der Wissenschaftlerin mäandert von technischen Fragen über Forschungsverfahren auf Nanobasis hin zu Möglichkeiten und Gefahren von Nanotechnologie und endet bei menschlicher Ethik.

Gerber und Luz’s subjektive Forschungsergebnisse, bzw. entstandene Fragen:
- Nur der Wissenschaft Schuld zu geben, mit neuen Technologien das “Menschsein“ zu gefährden, scheint falsch zu sein. Kulturelle Ideale schaffen den Nährboden für die Wissenschaft. Dem heutigen Schönheitsideal zu entsprechen bedeutet, einen jugendlichen Körper zu haben; die Wissenschaft verhilft unserer Gesellschaft dazu.

- Ist das Nachdenken über ethische Werte hinsichtlich dem scheinbaren, totalen Ausgeliefertsein gegenüber dem evolutionären Prinzip der Optimierung hinfällig? Kann Entwicklung durch Gesetze gestoppt werden, bzw. macht dies überhaupt Sinn? Widerspricht es nicht absolut unserer Natur?

- Ist die Möglichkeit, die Welt der Nanopartikel zu beherrschen, also neue Materialien zu schaffen, der Schlüssel zum Innersten was die Welt zusammenhält? Wäre Dr. Faust mit diesem Wissen am Ziel? Tandis Movassagh meint: “I guess no. Theres much more we will maybe never reach to know; on the other hand: Who knows?“

Feldforschung Nr. 1



Feldforschung Nr. 1
Gegenwartsethnologie

In Feldforschung Nr. 1 wurden die fünfzehn Teilnehmenden zu Probanden in einem gegenwartsethnologischen Experiment.
In zwei Bussen wurden sie vor eine Waldhütte oberhalb von Thalwil gefahren und mit folgender Aufgabe in das Experimentierfeld entlassen: “Kochen sie ein gemeinsames Nachtessen. Seien sie sich selbst. Ignorieren sie die vier Beobachter auf den Hochsitzen.“
Nach ca. eineinhalb Stunden ist das Essen fertig, die Beobachter outen sich als die Ethnologen Gitte Beckmann, Arzu Saglam, Raphael Walser und Nico Heinzer.
Nach dem Essen werten sie ihre Beobachtungen in Form einer Podiumsdiskussion zu folgenden Thesen aus:
- Das Ende der Konfliktbereitschaft
- Die Macht der Gegenstände
- Rollen und Rituale
- Die Rolle des Aussenseiters

gerber und luz’s subjektive Forschungsergebnisse:
- Einer gemeinsamen Idee ordnet sich der Grossteil der Probanden nur scheinbar unter; “Ja genau, wir kochen Spaghetti mit Tomatensauce.“
Hauptsächlich geht es den Einzelnen darum, die eigene Individualität zu manifestieren; “Ich mach auch noch einen Eintopf dazu.“
Frage: Angenommen, diese Gemeinschaft würde weiterhin zusammenleben: Wie würde sich die genannte Verhaltensweise eine Woche später auf den Gruppenkonsens auswirken?

- Das Gruppe organisierte sich nach dem traditionellen Geschlechterverhalten: Männchen kümmern sich um den Grill und den Wein, die Weibchen um das Kochen und Tischdecken.

- Eine Optimierung eines Arbeitsvorgangs (Bsp. Eine Teilnehmende findet heraus, dass der Rahm mit zwei zusammengeklebten Gabeln geschlagen, schneller zu Schlagsahne wird und übertrumpft damit den eigentlichen Verantwortlichen für den Schlagrahm) kann zur Folge haben, dass Individuuen von einem Moment auf den Anderen ihre Position im Gefüge einer Gesellschaft verlieren. Neben dem Verlust ihrer Arbeit, verlieren sie sofort massiv an sozialem Ansehen (der entsprechend Feldforschungsteilnehmende, begibt sich nach dem Verlust seiner Arbeit bis zum Ende der Essenszubereitung nach Draussen zu den Rauchern).

Freitag, 3. Oktober 2008

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